Durch Mitarbeitergespräche regelmäßig für Klärungen sorgen!
Immer wieder teilen mir Unternehmer/innen aus Firmen, in denen Mitarbeitergespräche selten und unregelmäßig geführt werden, erstaunlich ähnliche Geschichten mit. Sie lauten in etwa so: Der Mitarbeiter Schmidt kommt an den Tisch des Vorgesetzten Gabriel und knallt eine Kündigung auf den Tisch.
[Gabriel] Was? Du kündigst? Wieso das denn???
Mir reicht’s! Ich hab’s einfach satt! [Schmidt]
Wovon redest Du denn eigentlich? Ich weiß nicht, was los ist!
Entweder der Kollege Meyer geht oder ich! Ich halte diese Grabenkämpfe bei uns in der Abteilung jedenfalls nicht mehr länger aus!
Welche Grabenkämpfe denn? Ich fall‘ echt aus allen Wolken! Das höre ich jetzt zum ersten Mal!
Ja! Und das ist ja schon das zweite Problem! Du kriegst nichts mit und kümmerst Dich nicht!
Jetzt bin ich aber echt platt! Ich nehme die Kündigung jetzt erst einmal nicht an. Jetzt lass uns erst einmal zusammensitzen und erzähl‘ mir der Reihe nach, was überhaupt los ist…
Im Mitarbeitergespräch kommt heraus, dass sich eine Menge Frust angestaut hat:
- Es gibt Kappeleien zwischen Schmidt und Meyer, die anfangs eher ein Frotzeln waren, dann aber für Schmidt nicht länger hinnehmbar waren.
- Schmidt fürchtete sich davor, sich Ärger anmerken zu lassen. Stattdessen frisst er den Frust in sich hinein.
- Langsam entwickelte Schmidt die Hoffnung, der Vorgesetzte Gabriel würde es irgendwann merken und eingreifen. Diese Hoffnung wurde jedoch enttäuscht.
- Zusätzlich entwickelt Schmidt erst Argwohn gegenüber seinem Chef Gabriel in Bezug auf seine Führungsfähigkeit. Dann geht er langsam aber sicher in die innere Kündigung, weil die Führung das Problem angeblich nicht sieht oder sehen will.
- Tatsächlich sind die Leistungen von Schmidt in letzter Zeit geringer ausgefallen, aber durch die viele Arbeit des Vorgesetzten Gabriel ist das nicht aufgefallen.
Wie konnte es so weit kommen?
Tatsache ist, dass in vielen Betrieben Mitarbeitergespräche eher problem- bzw. -krisenorientiert geführt werden. Das heißt, es werden seitens der Führungskräfte beste Gelegenheiten verpasst, vorbeugend den ernsthaften Dialog zu Mitarbeitern zu suchen und Probleme in einem frühen Stadium zu identifizieren und Ihnen zu begegnen.
Was können Sie tun?
Vitalisierung der Arbeitsbeziehungen durch wirksame Beziehungsarbeit: Führen Sie Mitarbeitergespräche!
- Suchen Sie regelmäßig den Dialog mit Ihren Mitarbeitern/innen um herauszufinden, ob irgendwo „der Schuh drückt“, mindestens jedoch 1 bis 2 Mal im Jahr ohne problemorientierten Anlass.
- Führen Sie regelmäßig – monats- oder quartalsweise – Mitarbeitergespräche zur Zielplanung und davon zeitlich abgesetzt Gespräche zur Ergebnisprüfung. Finden Sie je nach Selbständigkeit des Mitarbeiters/in heraus, welche Unterstützungsbedarfe bestehen. Gewähren Sie diese Unterstützung gezielt.
- Kristallisieren Sie auf diesen Wegen heraus, welche Konflikte möglicherweise bestehen.
- Hinterfragen Sie die Bemühungen Ihrer Mitarbeiter/innen, die Konflikte selbst effektiv in den Griff zu bekommen.
- Sorgen Sie für eine gute Kommunikation, die konfliktvorbeugend wirkt, indem sich Miterbeiter/innen gegenseitig regelmäßig konstruktiv Rückmeldung (Feedback) über Ihre Verhaltensweisen geben.
- Seien Sie Vorbild!
Mitarbeiterjahresdialog als Brennpunkt vieler Themen
Wie führt man Mitarbeitergespräche erfolgreich und worauf müssen Sie achten?
Lesen Sie auch folgenden Artikel: Mitarbeiterjahresdialog heute.
Wir bieten Ihnen mit folgenden Seminar- und Workshop-Themen gezielt professionelle Unterstützung an:
- Kommunikation und Gesprächsführung
- Mitarbeiterjahresdialog – Struktur und Inhalte
- Konfliktmanagement und Mediation