Mit Organisationsentwicklung zur Digitalisierung
Die Digitalisierung gemeinsam meistern – GeZu 4.0
Stellen Sie sich vor, die Digitalisierung sieht für Ihren Kunden wie folgt aus:
Eine Möbeltischlerei schickt eine Mitarbeiterin zu einem Kunden, der für eine neue individuelle Küche das Aufmaß macht und die erfassten Daten im Tablett-PC eingibt. Nach kurzer Zeit, kann per „augmented reality“ (erweiterte, virtuelle Realität) die neue Küche virtuell auf dem Tablett begutachtet werden – eingeblendet in die bestehenden Räumlichkeiten. Darüber hinaus können die erfassten Daten vom Kunden aus über das Internet in die Kapazitätsplanung der Möbeltischlerei eingesteuert werden. Der Kunde erhält an Ort und Stelle eine vorläufige Kalkulation und einen Liefertermin.
Diese Idee und viele weitere Ideen zur Digitalisierung unserer Wirtschaft verschaffen den Unternehmern, die sich rechtzeitig um clevere digitale Lösungen kümmern, Vorteile im Wettbewerb. Und nicht nur auf dem Absatz-, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt. Es ist eben deutlich attraktiver, als Mitarbeiter*in bei einem wettbewerbsfähigen Unternehmen zu arbeiten, das über eine Zukunftsperspektive verfügt.
Das Bemühen um eine digitale Zukunftsperspektive im Mittelstand möchte ich zukünftig im Rahmen des Projekts GeZu 4.0 der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) in Lübeck unterstützen. Hier das Projekt-Logo zu dem noch im Aufbau befindlichen Projekt:Ein Projekt der Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH (FAW) in Lübeck
Ein Projekt der Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH (FAW) in Lübeck
Ziel des Projektes wird es sein, die Digitalisierung in mehreren Unternehmen gleichzeitig regional voranzubringen – auch hier in der Region rund um Nagold (noch in der Planung).
Gemeinsame Digitalisierung
GeZu 4.0 zielt mit der Nummerierung 4.0 auf die Begriffe Industrie 4.0, sowie Arbeit 4.0 und Führung 4.0 ab. Allen Begriffen liegt die Hypothese zugrunde, dass es sich um einen neuen Technologiesprung handelt. Doch 4.0 ist anders:
- industrielle Revolution
Mechanisierung durch Wasser- und Dampfkraft - industrielle Revolution
Massenfertigung durch Elektrifizierung und Fließbänder - industrielle Revolution
Automatisierung der Produktion durch Elektronik (1. Phase der Digitalisierung) - industrielle Revolution
2. Phase der Digitalisierung und neue Formen der Zusammenarbeit
Diese Revolution ist technisch gekennzeichnet durch umfassende Vernetzung, Informationstransparenz, technische Assistenz und dezentralisierte Entscheidungen.
Doch sozial gesehen sind die Aspekte der Vernetzung, Informationstransparenz, persönliche digitale Assistenten (z.B. Smartphones) und dezentralisierte Entscheidungen ebenso hervorzuheben, weil sie nicht nur rein technisch zu begründen sind.
Im sozialen Aspekt liegt die gemeinsame Digitalisierung:
- Die Digitalisierung vernetzt technische Geräte ebenso wie dadurch digitalisierte Services (z.B. Socical Media) die Vernetzung von Menschen fördert.
- GeZu 4.0 greift die Idee sozialer Netzwerke auf und führt Unternehmensangehörige dichter an die Digitalisierung heran, um diese in den Unternehmen voranzubringen.
Zielsetzung von GeZu 4.0
Das Projekt GeZu 4.0 der FAW in Lübeck soll kleinen und mittleren Unternehmen helfen, die vielschichtigen Herausforderungen des digitalen Wandels anzugehen und Lösungsansätze für die Digitalisierung durch Zusammenarbeit selbst zu entwickeln. GeZu 4.0 steht für:
- Gemeinsam die Zukunft meistern – innovative Kooperationsformen für kleine und mittlere Unternehmen im Rahmen der 4.0 Transformation
Ausgehend von der Frage „Was hat die Digitalisierung mit meinem Unternehmen und unserem Geschäftsmodell zu tun?“ sollen sich teilnehmende Unternehmen der Planung nach in Lern- und Experimentierräume einbringen, um unterschiedliche Lösungsansätze zur Digitalisierung aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.
Die Digitalisierung fordert die Region
Es sind nicht nur produzierende Unternehmen gefragt, sich zukünftig an Lern- und Experimentierräumen zu beteiligen, sondern Unternehmen aller Wirtschaftssektoren. Der Idee nach entsenden sie Ihre Geschäftsführer, Inhaber, praktischen Umsetzer aus Produktion, Dienstleistung, Verkauf, Service oder IT in diese Experimentierräume.
Nicht nur die Nutznießer der Digitalisierung sollen sich beteiligen, sondern auch die Ermöglicher bzw. Partner der Digitalisierung:
- Hardware-Spezialisten für IT und Sensorik
- Spezialisten für autonome Software künstliche Intelligenz
- Experten für Vernetzung, Cloud-Services und E-Commerce
- Datenspezialisten für Data-Mining, Big-Data und Business-Intelligence (marktorientierte Auswertung und Nutzung der Daten)
- Experten für Prozessmanagement und Verfahrenstechniken
- Einkäufer und Verkäufer in der Funktion von Brokern, die innerbetriebliche Wertschöpfungsketten neuen Absatzmärkten zugänglich machen
- Berater für digitale Geschäftsmodelle
- Experten für neue soziale Arbeitsformen und Unternehmenskultur
Eine weiter Facette zur Organisation von GeZu 4.0 besteht in der Koordination von Nutznießern und Partnern (Ermöglichern) in der Region. Wenn das Projekt erfolgreich vorankommt, erhalten Unternehmer eine regionale Anlaufstelle, um Dienstleistungsexperten für ihr eigenes Digitalisierungsvorhaben hinzuzuziehen. Diese regionale Anlaufstelle zur Koordination befindet sich unter unserer Mitwirkung als Betriebspartner jetzt im Aufbau. In absehbarer Zeit können Sie uns als Betreiber eines Experimentierraums (siehe unten) in Anspruch nehmen für Ihre Innovationsthemen: Einführung digitalisierter Arbeits- und Kommunikationsformen, Team-Entwicklung, Organisationsentwicklung sowie Change-Management. Wir halten Sie über den Status der Entwicklung auf dem Laufenden.
Digitalisierung mit Hirn, Herz und Hand
Hirn — Der Technikkompass
Digitalisierung ist schön und gut! – Doch wo anfangen? Damit der Start in die Digitalisierung nicht so schwer fällt, haben die Offensive Mittelstand und die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) Hilfsmittel erarbeitet, die hier kurz vorgestellt werden.
Mit den Unternehmens-Checks „Arbeit 4.0“ und „Innovation sichert Erfolg“ können in Eigenarbeit oder unter Zuhilfenahme eines Experten Potenzialanalysen auf den Feldern Technologie, Strategie, Planung, Daten, Beschaffung, Innovationskraft und Einführung von 4.0-Aspketen durchgeführt werden. Damit wird der Ist-Zustand in Unternehmen erfasst. Hier der Zugang zu den Checks :
Darüber hinaus existiert ein Technikkompass, der eine strukturierte Erfassung des momentanen Digitalisierungsgrades ermöglicht und Ansätze für seine Erhöhung aufzeigt:
Quelle: INQA-Potentialanalyse Arbeit 4.0, Seite 7
Herz — Der Ethikkompass
Der Ethikkompass beantwortet die Frage: „Mit welcher Haltung wollen wir die Digitalisierung gestalten?“ – Für Technik und KI sollen die europäischen Werte der sozialen Orientierung Geltung haben:
- Die künstliche Intelligenz (KI) soll Menschen bei Entscheidungen auf der Sachebene unterstützen und nicht ersetzen.
- Digitalisierte Werkzeuge sollen eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens bewirken und das Unternehmen nicht abschaffen.
- KI muss die menschliche Autonomie respektieren.
- Es sollen schwierige und unangenehme Tätigkeiten reduziert werden anstatt Jobs abzuschaffen.
- KI muss fair und darf nicht diskriminierend wirken.
- Folglich soll KI gesellschaftlichen Schaden vermeiden.
Letztlich soll KI nachvollziehbar und erklärbar bleiben, um der geforderten Informationstransparenz gerecht zu werden und um sozial zu sein.
Hand — Lern- und Experimentierräume
Die Lern- und Experimentierräume sind die (auch digitale) Orte, in denen Teilnehmer pragmatisch selbst Hand anlegen. Diese setzten sich selbstverständlich aus einem Branchenmix zusammen, um unerwünschten Know-How-Transfer zu vermeiden. Es sollen unter Einbeziehung der Experten aus den teilnehmenden Unternehmen Antworten auf folgende Fragen erforscht werden: Wie können wir Kunden unsere Produkte und Dienstleistungen digital zugänglich machen? Welche Daten entstehen daraus? Was können wir aus den Daten weitere Erkenntnisse gewinnen, die unseren Kunden zugute kommen? Wie lassen sich neue Wettbewerbsvorteile erschließen? Welche digitalen Geschäftsmodelle lassen sich daraus ableiten? Viele weitere Fragen schließen sich an.
Und so ist es gedacht:
Quelle: gezu4punkt0.de, Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH (FAW) in Lübeck
Damit man eine grobe Vorstellung vom Ablauf erhält, beschreibe ich kurz das geplante Vorgehen:
- Im ersten Schritt gibt es eine Informationsveranstaltung, z.B. im lokalen Gewerbeverein oder durch den Gastgeber der lokalen Wirtschaftsförderung.
- Danach braucht es die Bereitschaft zur Zusammenarbeit von 3 bis 8 Betrieben. Von Anfang an werden Mitarbeiter einbezogen. Es wird also festgelegt, welche Mitarbeiter den Innovationsprozess mitgestalten werden.
- In der ersten Sitzung begibt man sich auf die Suche nach einem gemeinsamen Thema und führt die erste IST-Erhebung durch. In Strategie-Workshops werden unterschiedliche (digitale) Geschäftsmodelle, Zukunftsszenarien und Innovationsstrategien durchleuchtet. Darüber hinaus geht es um neue Produktionsmodelle und die Organisation desArbeitsplatzes der Zukunft. Darauf abzustimmen sind Arbeitszeit- und Leistungspolitik genauso wie die Personalentwicklung, neue Führungsmodelle und Kollaborationsformen, sowie Kommunikations-, Arbeits-, Lern- und Unternehmenskultur.
- Es folgt eine Interview- und Analysephase, in der alle relevanten Informationen gesammelt und ausgetauscht werden.
- In der Ideen- und Innovationsphase werden die vielversprechendsten Ansätze im eigenen Unternehmen erprobt.
Der Austausch im (durchaus auch virtuellen) Lern- und Experimentierraum erfolgt mindestens alle 4 Wochen für wenigstens 6 Monate durch die Fortführung der Ideen- und Innovationsphase. Es schließt sich eine Weiterentwicklungs- und Veränderungsphase an, in der immer wieder Statuserhebungen aufzeigen, welche Fortschritte mit den Innovationen erzielt wurden.
Links zu Experimentierräumen und gelungenen Digitalisierungen anderer Initiativen
- Was sind Experimentierräume?
- Warum brauchen wir sie? (Video 1:38 Min.)
- Vertrauen gewinnen. (Video 2:48 Min.)
- Anchor.fm: https://anchor.fm/gezu40
- Spotify-Podcast: https://spoti.fi/3kgowuh
- Apple-Podcast: https://apple.co/2FtPteV
Hier ein paar Beispiele für gelungene Lern- und Experimentierräume:
- Digitalisierung in der Pflege
- Industrie 4.0
- Einsatz einer Datenbrille
- Datenerhebung und Mustererkennung
Führung und Kollaboration für die Digitalisierung
In bisherigen Lern- und Experimentierräume anderer Initiativen haben die Veranstalter Mitarbeiter von Anfang an eingebunden, weil Effizienzsteigerungen, die mit der Digitalisierung erreicht werden sollen, auf diese Weise höher ausfallen. Die Experimente führen über Fehler und Irrtümer zu neuen Erkenntnissen. Fehler und Falschannahmen sind also ausdrücklich erlaubt. Hilfreich ist eine dazu stimmige Führungskultur, die Teilnehmern etwas zutraut und deren Entwicklung durch Lernen im Betrieb begrüßt.
Häufig übersehen Führungskräfte, dass durch einen zu direktiven Führungsstil verfügbare Freiräume zum Lernen nicht genutzt werden, aus Angst nicht das Richtige zu tun. Führungskräfte geben sich zwar wohlwollend, aber es klappt nicht, weil ganz subtile Mechanismen wirken, die die Eigeninitiative der Mitarbeiter zusammenschrumpeln lassen.
Hier helfe ich im Rahmen von Organisationsentwicklung und Change-Management mit meiner Erfahrung aus vielen Kundenprojekten weiter, insbesondere mit den Themen Kommunikation, werteorientierte Führung und Unternehmenskultur. Mehr dazu finden Sie auf unserer Startseite oder in unserer PDF-Broschüre SL Organisationsentwicklung. Dort finden Sie Informationen über den Ansatz, mit dem wir arbeiten: strukturierte, transparente und nachvollziehbare Organisationsentwicklung mit 7 Wirkungsfeldern, 7 Werte-Systemen und den 9 Bausteinen wirksamer Arbeitsbeziehungen.
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